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Erkenne dich selbst – oder: ich google also bin ich

Erkenne dich selbst hiess es bei den alten Griechen. Heute google ich mich. Das vereinfacht einiges. Doch was will ich über mich im Netz lesen?

Was publiziere ich auf den zahlreichen Kanälen? Welche Botschaft habe ich für die Welt? Muss ich da überhaupt mitmachen oder kann ich einfach den Kopf einziehen, die Tastatur still halten und mich der ganzen Mitteilungsflut entziehen? Das wäre eine Möglichkeit. Es würde mir viel Zeit sparen, ich müsste mich mit zahlreichen Fragen nicht auseinandersetzen. Ich könnte daheim bleiben, meinen Garten kultivieren (um es mit Voltaire zu sagen) und die digitale Welt digital sein lassen.

Das wäre ein mögliches Kommunikationskonzept. Für mich kommt es nicht in Frage. Ich möchte mich in der digitalen Stadt, die da weltweit im Netz entstanden ist bewegen können. Was also ist meine Botschaft? Welches sind meine Zielgruppen? Was ist für diese Zielgruppen interessant? Welche Ziele habe ich? Wie trenne ich meine geschäftlichen und meine privaten Aussagen? Kann man das überhaupt? Was gehört nicht ins worldwide Web? Das sind alles Fragen, mit denen ich mich auseinandersetzen muss. Einige Tage Arbeit und Brainwork braucht das sicher.

Doch der Einsatz lohnt sich. Noch ein bisschen Nonsense in der allgemeinen Nonsense-Flut – so stelle ich mir meinen Auftritt in worldwide Web nicht vor. Ich bin gespannt, was ich über mich herausfinden werde. Es geht halt auch heute darum, sich selbst zu erkennen. Ich bleibe dran. Fortsetzung folgt.